České Budějovice
Die Metropole der südböhmischen Region mit fast 100 Tausend Einwohnern blickt auf eine reiche Geschichte und ein reiches kulturelles Erbe zurück. Die Königsstadt wurde 1265 von Přemysl Otakar II. gegründet und liegt am strategischen Zusammenfluss von Moldau und Malše. Seit ihrer Gründung hat sich České Budějovice zu einem Zentrum des Handwerks und des Handels entwickelt, was durch die günstige geografische Lage ermöglicht wurde und zur schnellen Entwicklung der Stadt beitrug.
Im 16. Jahrhundert wurde in der Nähe von České Budějovice Silber abgebaut, und die Stadt unterhielt auch eine eigene Münzstätte. Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Stadt war das Jahr 1832, als hier die erste Pferdeeisenbahn nach Linz in Österreich eröffnet wurde. Heute dient die Bahn als technisches Denkmal und ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Koněspřežka /Die Pferderennen/
Die zwischen 1832 und 1852 erbaute Bahnstrecke zwischen Linz und České Budějovice gilt als die älteste Kontinentaleisenbahn Europas. Dieser wichtige Meilenstein in der Geschichte der Eisenbahn wurde dank František Antonín Gerstner (1795-1840) realisiert, der das visionäre Projekt seines Vaters, F. Josef Gerstner, verwirklichte. Die Strecke dieser Bahn war 120,8 km lang und legte den Grundstein für die Entwicklung des künftigen europäischen Eisenbahnnetzes.
Noch Jahrhunderte später sind in der Landschaft zwischen České Budějovice und Linz Teile dieser historischen Bahnstrecke zu finden, darunter Dämme und Fragmente der ursprünglichen Schienen. Die Schienen waren als Stahlbänder ausgeführt, die auf Holzbalken genagelt waren. Die Spurweite der Schienen betrug 1106 mm und der Abstand zwischen den Schwellen genau einen Klafter, was 1896 mm entspricht. Diese technischen Daten zeigen die einzigartigen Konstruktionsmerkmale, die zur Funktionalität und Langlebigkeit dieser Bahn beigetragen haben.
Seit 1847 ist České Budějovice für die Herstellung von Bleistiften der Marke Hardmuth bekannt und kann auch auf eine lange Tradition im Brauereiwesen verweisen. Im Jahr 1960 wurde das örtliche Ausstellungszentrum eröffnet, wo regelmäßig die beliebte Landwirtschaftsausstellung Země živitelka stattfindet. Seit 1991 besitzt die Stadt den Status einer Universitätsstadt.
Das historische Zentrum der Stadt wird vom Přemysl-Otakar-II-Platz dominiert, auf dem sich der beeindruckende Samson-Brunnen und der majestätische Schwarze Turm befinden. Dieser 72 Meter hohe Turm steht an einer der Ecken des Platzes und ist ein Wahrzeichen der Stadt.
Samsonova kašna /Der Samsons Brunnen/
Der Samson-Brunnen, der zwischen 1721 und 1727 erbaut wurde, ist ein architektonisches Juwel des Barocks, das den Přemysl-Otakar-II-Platz in České Budějovice schmückt. Als einer der größten Brunnen seiner Art in der Tschechischen Republik ist dieser Brunnen nicht nur ein bedeutendes Kulturdenkmal, sondern auch ein Symbol der Stadt, das ihr reiches historisches und künstlerisches Erbe würdigt.
Die Dominante des Brunnens ist ein imposantes Steinbecken mit einem Durchmesser von 17 Metern und einem achteckigen barocken Grundriss. In der Mitte dieses Beckens erhebt sich ein prismatischer Sockel, der an den Seiten mit vier Wasserspeier-Statuen verziert ist. Auf diesem Sockel steht eine Gruppe von vier Atlanten, die eine große runde Schale tragen. Von der Schale erhebt sich ein weiterer Sockel, auf dem sich eine Statue des biblischen Helden Samson befindet, der einen Löwen beherrscht. Samson ist mit Blick nach Norden, in Richtung Prag, dargestellt.
Um das Hauptbecken herum sind vier dekorative Steinvasen angeordnet, die das Gesamtbild des Brunnens ästhetisch abrunden. Um den Brunnen herum stehen 24 Steinsäulen, die durch eine robuste Kette verbunden sind und dem Brunnen einen majestätischen und geschlossenen Charakter verleihen.
Černá věž /Der Schwarze Turm/
Dieser Turm, der ursprünglich unter verschiedenen Namen wie Nová, Velká, Parní oder Městská bekannt war, hat eine lange Geschichte. Im 18. Jahrhundert fand kein größerer Umbau statt, was zu seinem allmählichen Verfall führte. Die Menschen begannen daher, den Turm Schwarz zu nennen, was schließlich sein offizieller Name wurde.
Freistehende städtische Türme dieser Art sind in Tschechien relativ selten, anders als in Italien, wo solche architektonischen Elemente häufiger vorkommen. In der Tschechischen Republik sind ähnliche Türme nur in einigen wenigen Städten zu finden, darunter Klatovy, Kolín und Hradec Králové. Aufgrund ihrer Lage sind diese Türme einzigartige Denkmäler, die auf jeden Fall einen Besuch und eine Erkundung wert sind.
Dieser Turm wurde ursprünglich als Verteidigungsanlage gebaut und diente nicht nur dem Schutz der Stadt vor feindlichen Angriffen, sondern auch der Brandverhütung. Neben seiner Verteidigungsfunktion diente er auch als Wohnung für den Wächter und seine Familie, die hier bis 1956 lebten. Zu den Aufgaben des Wächters gehörte es, eine Fahne gegen das Feuer zu hissen und im Falle eines Brandes eine Alarmglocke zu läuten. Auf der Spitze des Turms lebte auch eine Ziege, die zum Haushalt des Wächters gehörte.
Českobudějovická radnice /Das Rathaus/
Das Rathaus von České Budějovice, ursprünglich ein Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert, wurde später im Barockstil umgebaut und gilt heute als eines der wichtigsten architektonischen Schätze der Stadt.
Der Umbau erfolgte zwischen 1727 und 1730 nach einem Entwurf von Antonio Erhard Martinelli, dem Hofarchitekten der Familie Schwarzenberg. Das Rathaus wurde an der Stelle eines älteren Renaissancegebäudes und zweier benachbarter Häuser errichtet. Seine reich verzierte Fassade spiegelt die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und die Autonomie der damaligen Stadtverwaltung wider.
Über dem zentralen Hauptfenster befindet sich das Stadtwappen von České Budějovice, das durch die heraldischen Symbole von Mähren, Böhmen und Schlesien ergänzt wird. Die Fassade ist außerdem mit antiken Motiven verziert, die bürgerliche Tugenden wie Mut und Treue symbolisieren.
Einige Teile der ursprünglichen Befestigungsanlagen und Türme sind erhalten geblieben, darunter die Eiserne Jungfrau, die für ihre Assoziation mit einem mittelalterlichen Foltergerät bekannt ist.
Železná pana /Die Eiserne Lady/
Der Name „Eiserne Lady“ wurde von der gleichnamigen Foltervorrichtung inspiriert, die ursprünglich im Turm angebracht war. Heute ist hier eine Nachbildung davon zu sehen, zusammen mit der Kopie eines Briefes, den einer der letzten Henker in Budějovice geschrieben hat. Freistehende Stadttürme sind in den tschechischen Ländern relativ selten, im Vergleich zu Italien, wo solche architektonischen Besonderheiten viel häufiger vorkommen.
In der Nähe des Platzes befinden sich gut erhaltene Fleischhallen aus dem 16. Jahrhundert, die heute als beliebte Bierhalle gleichen Namens dienen. České Budějovice bietet seinen Besuchern also nicht nur historische Denkmäler, sondern auch lebendige Kultur und Gastronomie.
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